Sonntag, 22. August 2010

TIA - this is Africa - zwischen Chaos und Paradies

Hallöchen!

Bei unseren letzten Trips hatten wir eigentlich immer Glück, weil alles fast immer so funktioniert hat wie wir uns das vorgestellt haben. Doch bei diesem Ausflug sind wir eines besseren belehrt worden und das wir doch in Afrika sind und hier nicht immer alles so funktioniert wie es funktionieren soll. Unglaublich was alles schief gehen bzw. was für Pech man haben kann.

Doch von Beginn an. Wir sind am Sa. 7. Aug mit dem Bus um 6 Uhr morgens von Dar nach Songea gefahren (15 Stunden). Haben dort übernachtet und sind am nächsten morgen wieder um 6 nach Mbamba Bay am Malawisee gefahren (10 Stunden). Ab Songea gab es dann keine asphaltierten Straßen mehr sondern nur mehr Sand- und Steinstraßen. Die Straße nach Mbamba Bay ist auch eine der gefährlichsten, weil man entlang von steilen Abhängen mit einem großen Bus auf sandigem Untergrund fährt. Unser Ziel wares in Mbamba Bay die MV Songea (Fähre) nach Itungi zu nehmen, also den See von Süd nach Nord zu befahren. Doch als wir angekommen sind, hat es geheißen: Nein, Fähre war hier schon seit einem Monat keine mehr, aber vielleicht (!) kommt sie nächste Woche. Somit haben wir uns umgehört was man denn da machen könnte und ob diese Information wirklich stimmt (leider gibt es da ja kein zuständiges Office bei dem man sich die nögiten Informationen holen kann). Irgendwer hat dann gesagt, dass im nächsten Ort (30 km nördlich) auch wöchentlich eine Fähre kommt nämlich die MV Iringa aber erst am Mittwoch.

In Mbamba Bay gibt es so ein Art Nonnenkloster wo man übernachten kann und wo die Nonnen für einen kochen. Deren Haus liegt auf einer Anhöhe im Dorf und somit hat man von den Zimmern einen wunderschönen Blick über den See.

Nachdem das Wetter sehr schön war und wir dort die einzigen Touristen waren, zeigte uns ein Einheimischer dann ein abgelegenes Stückchen Strand, wo wir uns sonnen ließen und gebadet haben. Ab und zu sind andere Einheimische gekommen und haben sich nackt ausgezogen und sind kurz ins Wasser gesprungen um sich zu waschen oder sich abzukühlen. *g*




Somit sind wir dann 2 Tage in Mbamba Bay geblieben und haben uns am Di Nachmittag am Weg nach Liuli gemacht. Wieder mit einem völlig überfüllten Bus 3 Studen für 30 km.

Dort angekommen hat es dann geheißen, nein Fähre war hier schon seit einem Monat keine mehr, aber vielleicht (!) am Samstag oder Sonntag. Aber in Manda (ca. 80 km nördlich) fährt täglich eine Fähre nach Matemwa und Itungi. Nun mussten wir erst einmal klären wie man dort hinkommt. Wir haben erfragt, dass es anscheinend einen Pick up Truck gibt der jeden Tag einmal zwischen Manda und Liuli (wo wir waren) verkehrt, aber man weiß nie so genau wann der kommt, weil der auch viele Waren an die lokalen Geschäft verteilt. Somit haben wir dann in Liuli in einer Bar gewartet, weil es vielleicht (!) heute noch kommt. Um 22 Uhr (nach 3 Stunden warten) ist uns dann das rumsitzen ein bisschen zu blöd geworden und die Leute haben auch gemeint, dass es jetzt wahrscheinlich nicht mehr kommt sondern erst morgen um 6 Uhr dann los fährt. Darauf sind wir in ein Gästehaus gegangen und haben uns schlafen gelegt. Morgens sind wir dann pünktlich um 6 bei diesem Baum gestanden, der die Bushaltestelle darstellt. Dann ist ein voller Pick up vorgefahren wo auf der Ladefläche die Waren gelegen sind und die Leute darauf gestanden oder gesessen sind. Die Frauen und Kinder durften sitzen und die Männer mussten stehen. Es waren auch Eisenstangen hinten draufgeschweißt, damit man sich quasi beim stehen und sitzen festhalten konnte. Ein grauenhafte Fahrt über Stock und Stein, steil bergauf und bergab mit riesen Schlaglöchern und man hatte ständig Angst, dass man jeden Moment runter fallen könnte. Wenn die Straße dann zu steil berauf ging, mussten einige aussteigen und zu Fuß raufgehen, damit der Pick up leichter wurde und somit den Hang hoch kam. Elisabeth ist auch gestanden, weil sie es gemütlicher und auch sicherer fand und hat sich 1 mal nicht rechtzeitig geduckt als wir unter einem Baum durchgefahren sind, darum hat sie voll einen Ast auf den Kopf bekommen. Aber "hamna shida" (kein Problem).

Nach drei Stunden wurde dann vorne, neben dem Fahrer, ein Platz frei und Elisabeth durfte sich nach vorne setzen und 20 min später wurde der zweite Platz auch frei und Christoph durfte sich auch nach vorne setzen. JUHU. Die Fahrt dauerte dann noch weitere drei Stunden und wir haben rausgefunden, dass dieses Fahrzeug gar nicht nach Manda fährt sondern nur bis Lithui, was ca. 6 km südlich von Manda liegt. Toll

Somit sind wir dann in diesem kleinen Fischerdorf namens Lithui gestanden und haben uns gefragt wie wir jetzt nach Manda weiter kommen. Info von Einheimischen: Heute fährt kein Bus mehr, Auto haben wir keines, doch die Lösung war dann schnell gefunden. Mit dem "piki piki" (Motorrad). Also sind wir mit zwei Typen mitgefahren, die halt ein Motorrad haben, ohne Helm, über sandige Piste durch den Busch. Auf einmal standen wir dann vor einem Fluss und wir fragten uns wie wir jetzt auf die andere Seite kommen, weil Brücke gibt es keine und im Fluss sind angeblich einige Krokodile. Die Lösung sah dann so aus...

Hier im Bild: ein Fahrer, der Steuermann, die beiden Motorräder und die Uferseit von der wir gekommen sind.

In Manda angekommen, welches ebenfalls ein Fischerdorf ist, haben wir dann nach der Fähre gefragt. Die Antwort war: Fähre, nein, die war schon seit einem Monat nicht hier und das private Schiff fährt jetzt nicht mehr, weil ja vielleicht (!) am Samstag die Fähre wieder kommt. Super.

Der "Hafen" von Manda, sieht so aus als ob hier schon viel länger kein Schiff mehr war, da der Steg schon fast komplett im See versunken ist.



Manda ist uns wie eine Geisterstadt vorgekommen. Staubtrocken obwohl es direkt am See liegt, viele verlassene Häuser und der Wind ist ständig durch die Häuser gepfiffen und hat so unheimliche Geräusche gemacht und zu allem war in der Nacht noch ein Gewitter.

Die anglikanische Kirche in Manda. Hier ist wohl das Geld während des Baus ausgegangen, keine Fenster, keine Türen, nichts fertig. Blick von außen...

und von Innen, wie man sieht werden hier tatsächlich Messen gefeiert.


Jetzt waren wir den ganzen Weg umsonst gefahren, denn in Manda endet quasi die Straße, welche den See entlang führt. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten, entweder den ganzen anstrengenden Weg zurück fahren oder über eine Steinstraße 10 Stunden nach Njombe fahren und somit die Fähre nicht nehmen. Wir haben uns dann für die zweite Möglichkeit entschieden und sind über Stock und Stein in einem Kleinbus, wo alles gewackelt hat und die Schiebefenster die ganze Zeit vor lauter Erschütterung vibriert haben. Darum war es so unerträglich laut, dass wir uns beide Klopapier in die Ohren gestopft haben, was die Lautstärke allerdings nur geringfügig linderte.

Unser neues Ziel war es jetzt die MV Liemba am Tanganyika See zu erwischen, welche am Freitag um ca. 16 Uhr in Kasanga wegfährt. Als wir in Njombe ankamen war es bereits 18 Uhr am Donnerstag und wir waren noch ewig weit von Kasanga entfernt (wer eine Landkarte von Ostafrika bei der Hand hat, kann ja ein wenig mitschauen). Wir wollten an diesem Donnerstag unbedingt noch nach Mbeya, weil von dort der Bus am Freitag nach Sumbawanga fährt und man von dort dann nach Kasanga und somit zur Fähre kommt.

Von Njombe sind wir mit einem Bus nach Makambako, als wir dort ankamen war es schon 20 Uhr und Mbeya noch 200 km entfernt. Am Busbahnhof haben wir die Info bekommen, dass wahrscheinlich um 22 Uhr noch ein Bus kommt. Doch so lange warten und ausserdem wären wir dann erst um ca. 00:30 in Mbeya und müssten am nächsten Tag wieder um 05:00 aufstehen.Wieder einmal die Frage: Was sollen wir machen?

Eine nette Dame hat uns auf Swahili noch irgendetwas gesagt, dass wir aufpassen sollen und etwas nicht machen sollen, weil das gefährlich ist. Doch wir haben nicht genau verstanden wovor sie uns warnen wollten.

Die Lösung für unser Transportproblem kam dann von selber, ein Taxifahrer kam ganz aufgeregt zu uns hergelaufen, dass anscheinend irgendwelche Autos jetzt nach Mbeya fahren. Er brachte uns zu einer Tankstelle wo fünf Toyota Hilux standen die angeblich nach Mbeya fahren. So schnell konnten wir gar nicht schauen, saßen wir schon drinnen und hatten auch schon bezahlt. Alles wirkte sehr suspekt, weil die Sitze im Auto waren mit Plastik überzogen (vielleicht damit keine Bluttropfen auf die Sitze kommen !?), die Fahrer standen alle beisammen und haben irgendetwas besprochen. Vielleicht wie sie uns am besten jetzt entführen oder ausrauben könnten!? Hat jemand von euch Hostel gesehen, da werden auch Backpacker so entführt und an Leute verkauft die gerne Menschen quälen und umbringen. Nun ist uns die Dame wieder eingefallen, war es das wovor sie uns warnen wollte!? Jedenfalls war die ganze Situation sehr angespannt. Elisabeth hat am ganzen Leib gezittert und Christoph ist mit seinem Taschenmesser in der Hand hinter dem Fahrer gesessen, damit er ihm drohen kann, falls er von der einzigen Asphaltstraße wegfährt. Noch dazu sind alle fünf Autos im Konvoi gefahren und der Fahrer spielte irgendeine schnulzige beruhigende Musik, was in Summe, die Sache noch gruseliger machte. Doch zum Glück sind wir unbeschadet in Mbeya um ca. 22 Uhr angekommen. PUH!

Von dort sind wir dann nach Sumbawanga um dann nach Kasanga zu fahren um die Fähre zu erwischen. Doch dort hieß es, dass es sich wahrscheinlich nicht mehr ausgehen wird, weil man von Sumbawanga von Kasanga ca. fünf Stunden fährt und es schon 13:30 war als wir in S/bawanga angekommen sind und die Fähre angeblich um 16:00 Uhr dort ist. Somit haben wir eine andere Möglichkeit ins Auge gefasst und sind nach Mpanda (ca. 200 km nördlich von S/bawanga) gefahren um von dort nach Ikola zu fahren, weil dort die Fähre auch hält.

200 km über sandige Piste in einem schlechten Bus, in Mpanda kurz geschlafen und dann am Samstag um 6:00 Uhr einen Minibus nach Ikola genommen. Diese Fahrt war wieder katastrophal, weil der Bus völlig überfüllt war und somit viele Leute stehen mussten. Einige sind an das Bus fahren nicht gewohnt und einigen war die Anstrengung zu groß, somit mussten sich einige übergeben. Noch dazu hatten wir ständig die Sorge ob wir die Fähre tatsächlich noch erwischen oder nicht - 1. sind wir mit 1,5 Stunden Verspätung vom Busbahnhof abgefahren (weil immer wieder Leute mit Waren gekommen sind, die aufgeladen werden mussten, bzw sind sie erst 5 min vor Abfahrt darauf gekommen, dass sie einen Platten haben - dann musste erstmal der Reifen gewechselt werden bzw. später darauf, dass der Reifen wieder geflickt war - schließlich kann man hier nicht ohne Ersatzreifen losfahren) und 2. gab's unterwegs auch noch so einige Zwischenfälle (Ersatzreifen verloren, Leute mussten "Kotzbeutel" entsorgen, Mittagspause für den Fahrer, etc) . Wir hatten auch die Telefonnummer vom Schiffbüro doch dort hat anfangs niemand abgehoben und als dann endlich wer am Hörer war, konnte uns der nicht sagen, wann die Fähre in Ikola ist. Wir saßen die ganze Fahrt über auf Nadeln!

Als wir in Ikola am Strand waren, hat es dann geheißen, dass die Fähre noch nicht da war uns sie heute irgendwann mal kommt! YEAH! Und dann um 20:00 Uhr tauchte die Fähre tatsächlich am See auf und blieb ca. 300 m vom Ufer entfernt stehen. Doch wie an Bord kommen? Steg gibt es keinen. Wir sahen so kleinere Boote (ca. 20 m lang), die mit Waren beladen wurden und Leute gingen mit Säcken am Kopf in Richtung dieser Boote und wir mussten auch mit einem dieser kleinen Boote zum Schiff fahren. Toll! Wir haben begonnen uns die Hose hoch zu krempeln, da man ca. 25 m zum Boot durch das Wasser laufen musste. Die Leute rundum uns haben zu lachen begonnen und uns gedeudet, dass das Hose hochkrempeln wahrscheinlich umsonst ist, da das Wasser bis zur Brust geht. Mhm, wieder ein Problem, weil dann unser ganzes Hab und Gut sehr nass wird. Doch ein Träger hat zuerst Elisabaeth auf die Schultern genommen und zum Boot getragen und dann mich mit Rucksack usw. (also ca. 75 kg auf den Schultern). Das kleine Boot war schon komplett voll mit Waren und Menschen. Kinder weinten, es war stockfinster, der Bordmotor sprang, trotz vieler Startversuche, nicht an und plötzlich begannen zwei Männer miteinander zu raufen und zwar so heftig, dass beinahe Menschen ins Wasser gefallen wären und hier können ja viele nicht schwimmen obwohl sie am See leben. Es war einfach nur schrecklich, weil totale Hysterie herrschte und dann hat es auch noch so ausgesehen als ob die MV Liemba ohne uns losfahren würde. Ich habe zu Elisabeth gesagt: Ich will wieder nach Dar es Salaam und habe mich bekreuzigt, auf das, dass alles Gut gehen wird. Nach 5 min Fahrt (300 m auf den See hinaus) zur Fähre (MV Liemba) sprangen wir durch eine Lucke an Bord. Geschafft!!! Jetzt haben wir uns ein Bier verdient! *ggg*

Das ist das Boot mit dem wir zur MV Liemba gekommen sind. Sie haben, dieses Boot insgesamt zwei Stunden entladen, wie es dann leer war, konnte man unter diesen Querbalken aufrecht stehen.
Unser zweite Klasse Zimmer an Bord, einfach vier so Betten und ein Bullauge, aber erste Klasse war auch nicht viel besser, nur zwei Betten, einen Kasten und Schreibtisch. Wir mussten eine ganze Kabine nehmen, weil wir sonst getrennt worden wären (Männchen/Weibchen). Netterweise haben wir nach längerem feilschen nur für 2 Betten zahlen müssen!

In der dritten Klasse gab es keine Betten - nur Bänke zum sitzen oder man hat wo anders einen Platz zum schlafen gefunden und das hat dann so ausgesehen...

Das erste Klasse Deck.

Wir durften dann auch die Brücke besichtigen. Hier zu sehen: der Steuermann.


Die Fahrt dauerte circa 20 Stunden und es war echt wunderbar. So sind die Leute an und von Bord gekommen.

Die MV Liemba im Hafen von Kigoma. Diese war übringens ein deutsches Kriegsschiff, welches im Jahre 1914 zerlegt wurde in über 5000 Kisten von Deutschland über Dar nach Kigoma transportiert wurde und dort im Hafen über den Zeitraum von zwei Jahren mittels Baukastensystem wieder zusammengebaut wurde. Sie wurde einmal versenkt und ist einmal gesunken, allerdings ist sie zweimal wieder gehoben worden und dient nun seit 1927 als Passagier- und Frachtschiff am Tanganyikasee und ist somit das älteste noch in Betrieb stehende Schiff dieser Art.

In Kigoma angekommen, drängten die Leute zum Ausgang, doch dann hat es geheißen: Bitte alle warten, weil wir müssen zuerst eine Leiche von Bord bringen. Wir haben dann gesehen wie ein Körper auf einer Barre mit einer Decke zugedeckt von Bord getragen wurde. Nachdem der Körper klein aussah, haben wir uns gedacht, dass es ein Kind oder jemand Älterer gestorben ist. Später haben wir dann erfahren, dass es ein 10-jähriger Junge war, den sie vom Dorf ins Krankenhaus nach Kigoma bringen wollten um die Windpocken (Schafblattern) zu behandeln. Leider hat er es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Das war ein sehr trauriger Moment!

Am nächsten Tag ging es dann von Kigoma aus mit dem Boot in den Gombe Nationalpark, welcher angeblich der beste Park der Welt (laut einem australischen Touristen) sein soll um Chimpansen in freier Wildbahn zu beobachten. Also nun die Fotos vom Paradies! ;-)

Am ersten Tag haben wir nur am Strand entspannt. Im Laufe des Nachmittages sind dann an uns Paviane vorbeigezogen, die zum trinken zum See kommen und den Strand auch nach etwas Essbarem absuchen. Ein riesiges Männchen hat sich circa drei Meter neben uns gesetzt und hat uns genau so blöd angeschaut wie wir ihn. *gg* Leider kein Foto. Also vor diesem Riesenpavian hatten wir echt Respekt!

Weitere Sonnenuntergangfotos...


Am nächsten Tag ging es um circa neun Uhr morges los in den Park um die Chimpansen zu suchen und dann zu beobachten. Hier im Bild unser Guide der uns erzählt hat, dass Chimpansen auch Affen jagen und fressen. Hier die Haut eines Colobusaffen (rote Stummelaffen).

Nach einer circa einstündigen Wanderung haben wir dann eine fünf-köpfige-Chimpansenfamilie(zwei Weibchen und drei Kinder, die Männer ziehen alleine herum und kommen nur zur Paarungszeit zu den Weibchen) gefunden. Die Kinder bleiben bis zu ihrem 10 - 12 Lebensjahr bei der Mutter und lernen von ihr. Wir durften uns nur auf ca. 10 m nähern, da die Gefahr besteht Krankenheiten zu übertragen. Immerhin teilen wir Menschen uns mit den Chimpansen 98 % unserer Gene. Leider durfte man nur ohne Blitz fotografieren und nachdem es Mitten im Dschungel war, war es ein bisschen zu finster für unsere einfache Digitalkamera. Daher sind die Fotos nicht ganz so gut.




Man darf die Chimpansen nur eine Stunde beobachten, damit sie in ihrem Umfeld nicht allzu sehr gestört werden. Im Park gibt es auch einen sehr schönen Wasserfall...

An diesem Tag hatten wir Glück, denn nach kurzer Zeit haben wir noch eine zweite Familie entdeckt und später noch ein alleine herumziehendes Männchen. Die Chimpansen sind echt schlau. Beim raufklettern auf den Baum ist die Mutter vorausgeklettert und hat dann bemerkt, dass ihr das Kind nicht folgen kann, weil es einen Ast, der zu weit oben war, nicht erreichen konnte. Somit hat sie sich auf diesen Ast gelehnt um ihn etwas runter zu drücken damit ihn das Kind erreichen konnte. Irgendwie bemerkenswert, oder?


Im Wald leben nicht nur Chimpansen, sondern auch Paviane, rote & blaue Stummelaffen und Rotschwanzaffen. Hier ein Pavianbaby das gemütlich auf dem Rücken der Mutter transportiert wird.
Ein wenig posieren für die Kamera. ;-)


Dieser Kollege war mit seiner Freundin in unserem Zimmer... die Putzfrau wollte sie am nächsten Morgen umbringen, so haben wir sie rausgetragen - später hat uns ein Einheimischer gesgt, dass die einen anmachen können und dass das höllisch brennt - uuups, Glück gehabt!


Hier am Weg zurück vom Gombe NP nach Kigoma mit dem Seetaxi.

Hier halten wir gerade bei einem Dorf wo keine Straße hinführt und die Bewohner somit auf diese Schiffe angewiesen sind.

Von Kigoma aus ging es dann nach Mwanza am Viktoriasee. Die Straße dorthin war echt staubig und wir mussten uns vor dem Staub schützen.


nur um zu sehen wie staubig es war ...
Am Weg nach Mwanza gab es noch einen lustigen Zwischenfall. Der Bus war wie immer total voll und viele Leute mussten stehen. Darunter auch einige Mütter die ihre Kinder umgebunden hatten. Eine davon stand gleich bei uns und sie hatte so einen Stress, weil mit einer Hand musste sie sich festhalten, da es sehr holprig war und mit der anderen Hand hielt sie den Kopf des circa vier Monate alten schlafenden Babys halten. Um ihr zu helfen hat ihr Elisabeth das Baby abgenommen und es auf ihren Schoß gelegt. Quasi zur Begrüßung hat sie Elisabeth gleich einmal richtig angeludelt. ;-) Dann war es eigentlich sehr brav. Doch dann bekam sie Hunger und hat etwas gequängelt. Die Mutter überlegt nicht lange und packte ihren Busen aus und hielt ihn über Christoph hin zu Elisabeth die ihr das Baby entgegenstreckte. War ein lustiges Bild. Gott sei Dank war es eine junge Mutter, also nicht so schlimm zum anschauen, wenn ihr versteht was ich meine. ;-)

Am Viktoriasee leben viele Störche, einige davon sehen nicht so gut aus, weil sie mit ihren Schnäbeln im Müll herumstochern.

Der Bismarckrock... bei der Busfahrt nach Mwanza haben wir viele dieser gigantischen Steine in der Landschaft herumliegen sehen - das sieht so aus als hätte sich ein Riese einen Spaß erlaubt und die Steine übereinandergestapelt.

Um eine gute Aussicht über Mwanza zu haben sind wir auf die Dachterasse eines Nobelhotels mit dem Lift in den 9ten Stock raufgefahren. Das Stadion von Mwanza - später haben wir uns noch ein Fußballspiel angesehen - Fotos folgen.
Die Sanaane-Insel was leider kürzlich zum Nationalpark umgewidmet wurde und wir statt einem Eintrittspreis von 1.000 Tsh (ca 50 Cent) 30 USD zahlen hätten müssen - daher haben wir es bleiben lassen, schließlich soll die Insel eh nicht so besonders sein.

An der Bar am Dach des Hotels - um unseren Besuch zu rechtfertigen mussten wir was konsumieren und somit haben wir uns ein Kili (Kilimanjaro-Bier) gegönnt. Im Bild Christoph mit dem Bier und ein 2.000 Tsh Schein mit dem Löwen darauf. :-)
Das Fußballspiel - ein toller Fußballplatz, oder?! So ganz ohne Gras und so ... *g*
Naja, auch nachdem bei dieser Reise (zumindest Anfangs) nichts so richtig klappen wollten, müssen wir sagen, dass es auch was gebracht hat - daheim hätten wir bei soviel Pech sicher die Nerven weggeschmissen und hier haben wir einfach das beste daraus gemacht, schließlich klappt ja doch am Ende alles irgendwie ...

Morgen, am Montag 23. Aug, bekommen wir endlich unseren Besuch aus der Heimat! Übermorgen geht's dann gleich (nochmal) nach Sansibar für eine Woche und dann weiter nach Arusha wo wir uns endlich die nördlichen Parks ansehen (Ngorongoro, Lake Manyare und Tarangire).

PS: Unser Heimflug ist jetzt für 20. September gebucht - also nicht mehr lange! :-) :-( (mit einem lachenden und einem weinenden Auge)

Donnerstag, 5. August 2010

Sansibar & Pemba + Lushoto & Mtae

Hallo an Alle!
Gestern sind wir nach einer 10-stündigen Busfahrt in einem völlig überfüllten Bus wieder in Dar angekommen. Morgen geht's schon wieder weiter auf unserer Reise, aber davor wollen wir euch natürlich mit Fotos und Geschichten am Laufenden halten! ;-)

Letze Woche Dienstag sind wir wiedermal nach Sansibar gefahren - dort haben wir nur einen Tag verbracht an dem wir uns das noch angesehen haben was wir noch nicht gesehen haben: Jozani Rainforest, Reptilienfarm und Schmetterlingsfarm.

Im Jozani Rainforest haben wir die einzigartigen Red Colobus Affen gesehen. Nachdem wir die Affen gesehen haben sind wir mit dem Fahrrad noch weitergefahren um den Mangrovenwald zu sehen - davon stellen wir aber keine Fotos rein ...

Das war dann auf der Reptilienfarm - leider war zu diesem Zeitpunkt der Akku unserer Camera schon sehr schwach - daher haben wir nicht so viele Fotos. Der Besitzer hat die Schlangen einfach mit der Hand rausgefasst - diese hat er auch Christoph in die Hand gegeben - zwar giftig, aber man soll "nur" Lähmungserscheinungen bekommen! ;-) ... Später haben wir noch grüne Mamba, Kobra und andere Reptilien wie Waran, Schildkröten etc. gesehen. Irgendwann fragten wir ihn ob er auch Gegengift hier habe, immerhin fasst er ständig die hochgiftigen Schlangen heraus - darauf meinte er: "Natürlich!!" und zeigte dabei auf eine Pflanze! Wir dachten halt eher an einen Kühlschrank mit Gegengift! *ggg* ... Er selbst ist schon etliche Male gebissen worden bzw kommt jeder der auf der Insel von einr Schlange gebissen wird zu ihm und er hat noch jeden gesund bekommen.


Danach sind wir noch zu der Schmetterlingsfarm - das war auch sehr interessant - leider war der Akku dann ganz aus - wir haben wunderschöne große Schmetterlinge gesehen. Toll war vor allem das wir die Schmetterlinge in alle ihren Stadien gesehen haben - Raupe, Puppe, Schmetterling - war sehr interessant. Am aller coolsten war aber Dragon-Caterpillor - eine Raupe mit Drachenkopf!

Am nächsten Tag sind wir dann gleich nach Pemba weiter gefahren. Pemba ist eine Insel neben Sansibar - ca gleich groß, mindestens genauso schön, ABER: keine Touristen!!! Haben nur 2 deutsche Touristen getroffen, die anderen die ihr dann auf Fotos sehen werden, sind eigentlich zum arbeiten gekommen - mehr dazu später. Pemba ist auch eine Gewürzinsel und es war einfach herrlich - überall duftet es nach Nelken weil diese am Straßenrand zum trocknen aufgelegt werden ...

Christoph beim Chillen in der Lodge in Mkoani - dort wo die Fähre ankommt. In dieser Lodge haben wir 2 Deutsche kennen gelernt - Fotos folgen später.


Aussicht von unserer Lodge.

Am nächsten Tag sind wir nach Chake Chake (Hauptstadt von Pemba) weitergefahren und am selben Tag noch weiter nach Wete. Dort haben wir 2 Tage verbracht. Die Kinder sind einfach so süß!! Aisha mit ihrem kleinen Bruder Ibrahim - im Hintergrund unser "Hotel".

Am Abend durften wir ein Naturschauspiel beobachten - tausende Flughunde fliegen jeden Abend um ca 7 Uhr von diesen Bäumen hier hinauf in den Ngezi Regenwald und am Tag hängen sie in diesen Bäumen und schlafen.Am nächsten Tag im Ngezi Rainforest. Die nächsten zwei Fotos sollen zeigen wie real Avatar der Film ist - diese dinger zB. leuchten in der Nacht. :-)

Das kommt sicher auch jedem bekannt vor, der den Film gesehen hat!
Über eine natürliche "Brücke" - hinter Christoph seht ihr Jenni aus Deutschland und eine Truppe Südafrikaner die wir auf der Fähre kennen gelernt haben - die armen wären nach Tansania gekommen, weil sie auf einem Festival gearbeitet hätten - leider wurde es abgesagt - naja Urlaub ist ja auch was schönes.

Nach dem Regenwald-Spaziergang ging es dann weiter zum Strand. Ganz oben an der Spitze der Insel gibt es einen Leuchtturm den wir unbedingt sehen wollten - beim Strandhotel wo wir ausgestiegen sind meinen sie, dass man ca 1 Stunde hingeht. Dann sind wir halt mal losgegangen - die anderen haben dann bald mal aufgegeben, Christoph und ich sind tapfer weitergeganen. Schlussendlich sind wir dann fast 3,5 Stunden gegangen - entlang am wunderschönen Strand wo keine Menschenseele war, außer ab und zu sind uns einheimische Fischer bzw Kinder über den Weg gelaufen.

Endlich am Leuchtturm angekommen - dieser wurde 1900 erbaut und ist 38 m hoch.

Blich vom Leuchtturm aus.
Danach haben wir uns die Abkühlung echt verdient! Ganz alleine in einer wunderschönen Bucht.
Später haben wir dann die ganze Truppe wieder gefunden - am Strand des teuersten Hotel auf Pemba, wo eine Nacht im Doppelzimmer 600 USD pro Person kostet!!
Das fanden wir in unserem Hotelzimmer - gut dass sie uns nicht nach der Heiratsurkunde gefragt haben!! ;-)
Am nächsten Morgen ging es dann weiter mit der Fähre nach Tanga und von dort aus am selben Tag noch weiter nach Lushoto (1400 m) - ein größeres Bergdorf in den Usambara-Bergen.

Auf der Fähre haben wir dann einen Österreicher (Vitus) und ein französisches Pärchen (Francois und Gaeille) getroffen. Mit denen sind wir dann am nächsten Tag gemeinsam wandern gegangen. Vitus hat von einem Freund diese typische muslimische Tracht für Männer geschenkt bekommen (mir fällt grad nicht ein wie man diese nennt) und er hat sie zum wandern angezogen - wir haben ihm gleich gesagt, dass er damit sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird - er wollte es nicht so ganz glauben - den ganzen Tag wurde er dann mit muslimischen Begrüßungen überhäuft bzw umarmt und geküsst! Das war ein Spaß - zumindest für uns!! ;-)
Von links: Vitus, Francois, Ali (unser Guide), Christoph, Gaelle.

Am Weg sind wir bei einer Schule vorbeigekommen, wo die Kinder gerade Mittagspause hatten - eigentlich sollten sie die Mittagspause nutzen um nach Hause zu gehen und zu essen - aber es war viel lustiger mit uns zu spielen bzw uns nachzulaufen.
Dann hat uns Ali ein Chamäleon gezeigt.
Die Kinder uns immer noch dicht auf den Fersen ...
Bei der "Irente Farm" gab's dann nach 5 Monaten wieder mal Schwarzbrot und Käse - ich (Elisabeth) hab's gar nicht vertragen, mir war danach echt schlecht - den anderen hat's sehr gut geschmeckt.
Ein paar Bilder von Häusern usw.
Dann hat uns noch ein Einheimischer ein Chamäleon unter die Nase gehalten - sein Chamäleon was er angeblich immer mit kleinen Fischen füttert ... natürlich hat er dann um ein paar Shillingis gebeten ... lustig war's auf jeden Fall!!
Das war dann der "Irente View Point". Wundervolle Aussicht - leider mit meiner einfachen und relativ alten Digitalkamera natürlich nicht naturgetreu einzufangen ... Die Jungs da neben Vitus sind belgische Studenten die bei jedem Insekt und jeder Pflanze völlig aus dem Häuschen waren! *g*
Am nächsten Tag sind wir dann nach Mtae mit dem Bus gefahren - eigentlich wollten wir ursprünglich eine 2-tages Wanderung von Lushoto dorthin machen, aber dafür wollten sie 80.000 Tsh pro Person haben (inkl Essen und Herberge) - so haben wir schlussendlich 20.000 pro Person (Essen, Busfahrt, Herberge und Guide).

Mtae ist ein Bergdorf auf 1670 m Höhe in dem es nicht mal Strom gibt - war echt ein cooles Almhütten-feeling mit Kerzen im Zimmer bzw Kerosinlampen am Gang! Am nächsten Bild wärmen wir Wasser fürs Duschen! :-)
Am nächsten Morgen am Weg zu unserem Tagesausflug zu 3 Aussichtspunkten - wann man ehrlich ist, war der ganze Weg ein Aussichts-"Punkt" - traumhaft!Auch auf 1800 m wird Fußball gespielt - nur hat das Feld eine Berg- und eine Talseite! ;-)


Leider hatten wir mit dem Wetter am Vormittag nicht so ein Glück - Blick auf den Kalimawe See
Rechts auf dem Gebirge hat ein holländisches Ehepaar ein Luxusresort (Mambo-View-Point) auf 1900 m erbaut - das ganze war ein Projekt bei dem die Leute aus den Dörfern mitgearbeitet haben - das haben sie so gemacht, dass im Endeffekt die Leute Berufe erlernt haben (Dachdecker, Maurer, Gärtner, Schweißer, etc) und somit nach dem Projekt ihr eigenes Geschäft starten konnten. Weiters wurde nicht nur oben für Wasserzugang gesorgt sondern auch gleichzeitig in den Dörfern. Falls jemand mehr davon wissen will: http://www.mamboviewpoint.org/
Blick auf Mtae welches auch gleichzeitig das nördliche Ende der Usambaraberge ist.
Nach dem Mambo-View-Point sind wir kurz in Mtae zu Mittag essen gegangen und dann weiter zum "End of the world viw point". Auf dem Weg dort hin hat uns unser Guide noch einen anderen Aussichtspunkt gezeigt der ganz in der Nähe von unserer Herberge ist, wo wir später auch noch den Sonnenuntergang genossen haben.
Auf diesem Fels sind wir dann gesessen und haben den Ausblick auf das Ende der Welt genossen!
Blick Richtung Kilimanjaro (ca 160 km entfernt) den man an diesem Tag leider nicht sehen konnte, weil es zu bewölkt war - aber den werden wir uns eh später noch von der Nähe ansehen.
Blick auf den Mkomazi Nationalpark und Richtung Kenia was nur ca. 40 km entfernt liegt.Wie vorher bereits erwähnt, sind wir dann rechtzeitig zum Sonnenuntergang zum Aussichtsplatz nahe unserer Herberge gegangen um diesen zu bewundern.

Morgen (7. Aug) um 6 Uhr morgens fahren wir in den Süden nach Songea und nach ca 14 Tagen werden wir von Mwanza im Norden zurück nach Dar fahren. Spätestens am 22. sind wir halt daheim, weil wir ja am 23. Besuch aus der Alpenrepublik bekommen auf den wir uns schon sehr freuen!!! :-)