Sonntag, 25. Juli 2010

Mbeya, Tukuyu, Iringa & Ruaha Nationalpark

Hallo ihr Lieben!

Also, wie bereits im vorigen Eintrag erwähnt, haben wir uns am Dienstag (13. Juli) auf dem Weg gemacht um mit dem Zug in das 860 km enfernte Mbeya zu fahren. Doch unsere Reise wurde frühzeitig gestoppt. Als wir um ca. 14:30 Uhr am Bahnhof in Dar es Salaam ankamen (planmäßige Abfahrt wäre 15:50), wurde uns mitgeteilt, dass an diesem Tag kein Zug fährt und er deshalb um 24 Stunden auf den nächsten Tag verschoben wurde (da ein Güterzug einen Unfall hatte und die Gleise geräumt werden mussten). Naja, somit sind wir mit dem ganzen Gepäck wieder nachHause gefahren.

Am nächsten Tag sind wir dann wieder zum Bahnhof und haben gehofft, dass der Zug diesesmal da ist und hoffentlich pünktlich wegfährt. Zum Glück war der Zug da und wir konnten unser Abteil in der 1. Klasse beziehen.

Pünktlichst um 15:50 ging dann die Zugfahrt los. Die TAZARA (Tansania-Zambia-Railways) ist eine einspurige Zugstrecke von Dar es Salaam (Tansania) nach Kapiri-Mposhi (Sambia) und ist in Summe 1860 km lang. Für diese Fahrt benötigt der Zug ca. 50 Stunden. Bis nach Mbeya sollten es ca. 21 Stunden sein.

Blick aus unserem Abteil Richtung Lok (Durchschnittsgeschwindigkeit des Zuges beträgt 40 km/h, was die lange Fahrtzeit erklärt)

Sonnenuntergang vom Zug aus...


Direkt neben den Schienen sind immer wieder kleine Dörfer...


Doch leider hatten wir einen technischen Defekt was uns zum 12-stündigen Aufenthalt in Lumumwe zwang (da wir auf einen entgegenkommenden Zug warten mussten). Somit kamen wir dann insgesamt mit 37-stündiger Verspätung in Mbeya an (Wenn man die Verschiebung um einen Tag und die Verspätung durch die technische Panne usw. zusammenzählt.) Also statt Mittwoch 13:00 Uhr sind wir dann am Freitag um 02:00 Uhr mitten in der Nacht angekommen. Obendrein ist es in Mbeya auch noch sehr kalt verglichen mit Dar, denn momentan ist ja tropischer Winter. Es kühlte in der Nacht auf 4 - 6 Grad ab, da Mbeya durchschnittlich auf 1700 m liegt.

Am nächsten Tag sind wir allerdings bald aufgestanden um einen Guide zu finden da es in Mbeya einige interessante Dinge zu sehen gibt. Unsere erste Destination war der Ngozi Krater, welcher ca. 1 Fahrstunde von Mbeya entfernt liegt. Dieser Krater war einmal ein Vulkan, welcher allerdings nach einer Erruption in sich zusammengefallen ist und sich über viele Jahre ein See im Krater gebildet hat (2 km lang und 1 km breit).

Hier gut zu sehen der Kraterrand und ca. 200 m darunter der See mit kleinen Inseln darin...


Am nächsten Tag (Samstag 18.07.) sind wir dann in das 70 km südlich von Mbeya gelegene Tukuyu gefahren. Dieses wunderbare Bergdorf liegt malersich in Mitten von Bananen- und Teeplantagen. Es ist sehr sehr grün dort und nachdem die Erde vulkanischen Ursprungs ist, ist es dort sehr fruchtbar. Somit wächst dort so gut wie alles (Bananen, Tee, Ananas, Karotten, Tomaten, Kartoffeln, Kraut...).

Blick auf die Umgebung von Tukuyu


Am Samstag haben wir uns dort mit dem ansässigen Tourorganisator getroffen und eine Tour für Sonntag vereinbart. Diese führt uns dann zu den Kaparogwe Wasserfall und zu den hängenden Brücken im Kiwira Tal!

Blick von vorne auf den Wasserfall, das Gestein ist erstarrtes Lavagestein.


Blick von hinten ins Kiwira Tal, hier haben sich die Deutschen im 1. Weltkrieg vor den Briten versteckt.

Auf dem Weg über Felder hinunter zu den hängenden Brücken unten im Tal (ca. 500 Höhenmeter hinunter, die wir danauch auch natürlich wieder hochgehen mussten.)



Nach diesem sehr schönen Ausflug ging es wieder zurück nach Mbeya, da wir für Montag schon wieder einen anderen Ausflug geplant haben. Es ging nämlich auf den 2650 m hohen Loleza Peak. An diesem Tag war es leider sehr bewölkt und windig darum war es sehr kalt. Doch die Aussicht auf Mbeya war trotzdem wunderbar.

Leider konnten wir nicht ganz rauf zum Gipfel da dort oben eine Militärstation ist was uns unser Guide erst gesagt hat, als wir oben waren. Diese Militärstation wurde gebaut nachdem es schon öfter vorgekommen ist, dass Somalies über die Berge bewaffnet eingedrungen sind und zB Banken ausgeraubt haben.

Das ist unser Guide Chance (so nennt er sich) aus Malawi ... war sehr lustig mit ihm, vor allem weil sie in Malawi auch zB "Kartoffel" und "langsam langsam" sagen!

Blick auf Mbeya beim Abstieg vom Loleza Peak.

Nach dem Abstieg haben wir dann noch die katholische Kirche von Mbeya besucht.


Am Dienstag ging unsere Reise dann weiter nach Iringa (7 Stunden mit dem Bus). Dort haben wir uns mit anderen Austauschstudenten und deren Besuchern getroffen um Mittwoch und Donnerstag eine Safari im Ruaha Nationalpark zu machen.

Sonnenuntergang über Iringa...
Am Mittwoch Vormittag sind wir von Iringa über eine staubige Sandpiste 2,5 h in den Ruaha Nationalpark gefahren. Unser Fahrzeug im Park und die 7 Passagiere (v.l.: James, Kaarle, Boris, Eugenia = Freundin von Boris, Christoph, Elisabeth und Takeshi = Freund von Boris)

Gleich zu Beginn fährt man über den Great Ruaha River wo uns einige Flusspferde quasi willkommen geheißen haben. ;-)
Auf der Brücke über den Fluß (Christoph, James, Kaarle, Takeschi & Boris) - dort haben wir auch Krokodile und andere Tiere gesehen.


Auf den Weg zu unserem Camp, welches gleich beim Parkheadquarter war, haben wir einen Elefanten angetroffen, der sich im Schatten abkühlt.


Nach dem Mittagessen (ca. 16:00 Uhr) sind wir dann wieder herumgefahren und haben gleich ein Rudel Mangusten gesehen.

Abends kommen dann die Elefanten zum Fluß um zu trinken.

Die Zebrakinder trinken wo anders. ;-)

Impalamama + Kind, süß, oder?


Sonnenuntergang im Ruaha NP. (Baobab-Baum).

Hier haben wir geschlafen, wiel es die billigste Unterkunft im Park war. Hat uns trotzdem 10 Dollar pro Person gekostet. Die Einheimischen bezahlen nur 1/3 von dem Preis. War aber ganz lustig - erinnert an einen Klassenausflug.


Am nächsten Morgen sind wir dann schon 06:30 losgefahren, da es um diese Zeit noch sehr kühl ist und somit die meisten Tiere jagen. Gleichzeitig wurden wir auch Zeugen von einem sehr schönen Sonnenaufgang.

Gleich nach 20-minütiger Fahrt haben wir dann ein Rudel weiblicher Löwen + einem jungen männlichen (insgesamt ca. 8) entdeckt. Diese waren sehr müde da sie laut unserem Fahrer/Guide die letze Nacht über gejagt und auch gefressen hatten.

Die sehen so kuschelig aus, wie große Katzen, am liebsten würde man sich dazuschmaulen. Der da so gemütlich daliegt ist ein junges Löwenmännchen.


Impalaböcke beim kämpfen um die Gunst eines Weibchens zu erobern.


Wir haben auch drei oder vier Schabrackenschackale gesehen. Einen sogar wie er ein junges Impala gejagt hat, doch leider war die Situation zu schnell vorbei und wir konnten keine Bilder machen.


Das sind Dik-diks, eine der kleinsten Antilopenart. Die Schulterhöhe beträgt nur ca. 38 cm und eines wiegt nur ca. 5 kg.

In Great-Ruaha-Fluss gibt es natürlich auch Krokodile, leider auch sehr weit entfernt und somit sind die Bilder nicht sehr gut.


Die Landschaft im Ruaha NP ist wirklich wunderschön.


Wir haben uns gedacht, dass wir sehr glücklich waren, weil wir ein Rudel Löwen gesehen haben, doch dann hat unser Fahrer noch ein zweites Rudel (ca. 8 - 9) entdeckt, dem wir uns auf wenige Meter näherten (wir standen ca. 2-3 Meter von ihnen entfernt).

Beieindruckende Momente waren das...


Ein wenig posieren für die Kamera... ;-)

Bei unserer Labstation gab es auch große...


... und kleine Eidechsen.


Natürlich gab es in diesem Park auch viele Giraffen und Zebras, aber von diesen Tieren haben wir eh schon einige Fotos bei unserer letzten Safari online gestellt. Weiters haben wir auch 2 Hyänen gesehen - leider waren die zu flink.

Wohin unser nächster Ausflug geht, wissen wir noch nicht so genau, aber wir werden am 26. oder 27. Juli Dar wieder für 10 - 14 Tage verlassen um noch mehr von diesem wunderschönen Land zu sehen.

Lg nach Österreich und Frankreich

Elisabeth und Christoph

PS: @Mama, Onkel Herbert und alle die diese Dokumentation auch gesehen haben: der Luxuszug der von Kapstadt nach Dar es Salaam fährt ist uns entgegengekommen - da sind wir uns in unserer 1. Klasse etwas blöd vorgekommen, wie die vorbeigefahren sind und uns von ihren Suiten im Kolonialstil mit Ledercouches und Lustern angesehen haben. ;-)

Montag, 12. Juli 2010

Bagamoyo: 2. Versuch

Hallo liebe Leser!

Voriges Wochenende (3. - 4. Juli) waren wir in Bagamoyo weil dort ein Musicfestival war. Nicht so ein typisches Festival wie Nova Rock oder dgl. sondern eher ein kleiner Zirkus, falls jemand Mama Afrika gesehen hat. Könnten vielleicht sogar einige Artisten von Mama Afrika dabei gewesen sein, weil diese auch von Ostafrika (Kenia, Uganda und Tansania) waren. Dieses Projekt war mehr oder weniger für und von Weisen- und Straßenkindern organisiert. Unter anderem wurde dort auch auf spielerische Art und Weise die Situation von Straßenkindern dargestellt und deren Umgang mit Drogen usw. Das Festival hat von 16:00 - 24:00 gedauert und somit waren sehr viele Auftritte (Sänger, Artisten, Tänzer und Schauspieler).

Mit uns in Bagamoyo waren einige andere Austauschstudenten, in Summe waren wir elf! Hier beim Mittagessen direkt am Strand in einem Hotel.



Maria, eine finnische Studentin, die in Dar es Salaam in einem Weisenhaus arbeitet und auch in unserem Haus, mit ihrer Freundin Anna, in Changanyikeni wohnt.


Schlangenmenschen... Das hat alles so einfach ausgesehen und ist in Wirklichkeit jahrelanges hartes, tägliches Training. Haben auch einige Videos von diesen Auftritten doch leider dauert das hochladen zu lange bzw. geht gar nicht.


Andere Artisten, die ihr Können zur Schau stellten.


Afrikanische Gesangs- und Tanzgruppe.


Viele Kinder sind auch im Laufe des Tages aufgetreten.


Das Publikum bestand zu ca. 70 % aus Kindern. Der Junge welcher Elisabeth umarmt war besonders begeistert von ihr und hat sie gleich mal nach ihrer Handynummer gefragt. So zu sagen ein Nebenbuhler von mir. ;-)


Das ist Renalda, sie hat bei der Organisation des Festivals mitgeholfen und hatte auch mehrere Auftritte und sie studiert auch in Dar es Salaam an der UDSM.



Am nächsten Tag stand dann Strand und Sight-Seeing auf dem Programm. Bagamoyo war gegen Ende des 19. Jahrhunderts der wichtigste Hafen von Deutsch-Ostafrika. Somit sind am Strand entlang zahlreiche alte Gebäude wie man später noch sehen wird.

Beim Spaziergang am Strand bin ich (Christoph) einen kleinen Hügel hinauf und habe dieses Bild geschossen. Blick auf den Dhow-Hafen von Bagamoyo. Die Schiffe sind im Hintergrund etwas schlecht zu erkennen.


Diese Herde Ziegen wurde entlang des Strandes zu einem grünen Fleckchen getrieben. Im Hintergrund im Meer sieht man Elisabeth und Aija.


Unsere "Affenbande" (James, Mansoo und ein Einheimischer) hat sich diesen Baum am Strand zum relaxen ausgesucht.

Hier im Bild einige Ruinen bzw. das Haus im Hintergrund ist noch in Benutzung stammt allerdings auch aus der deutschen Kolonialzeit.

Dhow-Hafen mit Ragnhild im Vordergrund.


Heute (12. Juli) hatten wir unsere letzte Klausur und morgen geht das Reisen los. Wir begeben uns morgen mit dem Zug auf den Weg in das 860 km entfernte Mbeya, was im äußersten Südwesten von Tansania liegt. Die Zugfahrt wird ca. 21 Stunden dauern. Dort werden wir dann ca. eine Woche verbringen, danach treffen wir uns mit einigen Austauschstudenten in Iringa um von dort aus den Ruaha Nationalpark zu besuchen, dann werden wir noch zwei - drei Tage in Iringa verbringen. Am 25. oder 26. Juli sind wir dann wieder in Dar es Salaam wo eine kleine Abscheidsfeier ist, weil sich Ende Juli viele Austauschstudenten in die Heimat zurück begeben. Somit könnt ihr euch wieder auf Bilder freuen.

Lg in das heiße Österreich

Christoph & Elisabeth